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Deine Hängematte

Hängematte aus Fallschirmstoff

Dies ist die ideale Hängemattenart für Leute, die viel mit dem Rucksack unterwegs sind und auf Gewicht und Packmaß achten müssen. Je nach Größe wiegen diese Hängematten gerade einmal 450 bis 900 Gramm und sind zusammengepackt schlimmstenfalls halb so groß wie ein Light-Schlafsack. Meistens verfügen diese Hängematten noch über eine seitlich angebrachte Tasche, die oft auch als Packsack für die Hängematte selbst dient. Höchst praktisch für Kleinigkeiten wie Geldbeutel, Taschenlampe, o.ä. Es gibt inzwischen eine große Anzahl an Herstellern und Anbietern, die Produkte ähneln sich aber oft, was Stil und Qualität betrifft. Ich würde beim Kauf auf folgende Kriterien achten:

  • Preis-Leistungsverhältnis: bei einem Preis unter - sagen wir - 30 Euro für eine Standardgröße hätte ich Bedenken bezüglich der Qualität. Wesentlich mehr muss man aber auch nicht ausgeben, je nach Größe natürlich. Beachte ggf. die Kundenbewertungen beim Kauf!
  • Größe: deine Hängematte sollte etwa 3,20 Meter lang sein. Der Abstand zwischen deinen Ankerpunkten würde dann ca. 3 Meter betragen. Wenn du nicht gerade auf jedes Gramm achten musst, empfehle ich ein größeres Modell (je nach Hersteller Größe L-XL, Komfort, Double oder King Size genannt), so dass man zumindest diagonal darin liegen kann. Eventuell überstehender Stoff bildet dann eine willkommene Zusatzdecke bzw. Licht- und Sichtschutz!
  • deine Wunschfarben: oft sind diese Hängematten zweifarbig, wobei viele Hersteller eine größere Farbpalette anbieten

Material und Pflege: das Material, aus dem diese Hängematten bestehen, ist feinstes, aber hoch belastbares Nylongewebe, wie es auch bei Fallschirmen zum Einsatz kommt. Keine Angst, wenn du etwas schwerer sein solltest: die Maximalbelastung liegt bei Qualitätsprodukten meist bei 200kg oder mehr! Da würde ich mir um die Aufhängung mehr Sorgen machen als um die Hängematte! Es gibt auch Doppelhängematten auf dem Markt, die Benutzung als Schlafstätte zu zweit ist dann allerdings doch eine sehr intime Sache. Das Material Nylon hat neben den mehrfach erwähnten Vorteilen auch zwei spezifische Nachteile:

  • Nylon ist nur begrenzt UV-beständig. Lass also deine Hängematte möglichst nicht für längere Zeit in der Sonne hängen. Grundsätzlich sind natürlich auch andere Witterungsfaktoren auf Dauer schädlich (Regen, Wind,...). Wenn du deine Hängematte also nicht brauchst, pack sie ein. Lass sie bitte nicht das ganze Jahr über im Garten hängen. Bei sachgemäßer Behandlung profitierst du häufig von einer langen Garantiezeit (teilweise bis 10 Jahre).
  • Das Gewebe ist SEHR leicht brennbar. ACHTUNG RAUCHER!!! Vermeide das Rauchen in der Hängematte! Wenn du es dennoch tust (ich gebe zu, dass ich selbst manchmal der Versuchung erliege...), zünde deine Kippe, oder was immer du rauchst, NEBEN der Hängematte an und halte sie auch immer daneben, so dass auf keinen Fall Glut oder Funken in die Hängematte fliegen. Das gibt sonst im günstigsten Fall ein dickes Loch; im schlimmsten Fall fackelt die Hängematte ab und du gleich mit! Vorsicht auch beim Kochen und beim Feuer machen. Gilt im Übrigen auch für Zelte.

Wasche deine Hängematte am Besten par Hand in leicht temperiertem Wasser. Geht auch in der Waschmaschine, aber mit höchstens 40°C (Herstellerangaben beachten!). Alle Karabiner, Haken, o.ä. vorher abmachen!

Sowohl ich selbst als auch einige Freunde verwenden seit einiger Zeit die Hängematten von "Ticket to the Moon", die mit Super-Qualität, individuellen Farben sowie einem großen Sortiment an verschiedenen Größen punkten. Die Firma produziert in Bali und legt großen Wert auf Fair Trade, Recycling und nachhaltige umweltfreundliche Produktion. Weitere Leicht-Hängematten findest du hier:

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Stoffhängematte (traditionell)

Traditionelle Baumwollhängematten werden oft in Südamerika hergestellt, sind meist sehr farbenfroh und sicherlich auch zum Schlafen die gemütlichsten Hängematten. Es gibt sie mit oder ohne Spreizstange. Ich persönlich sehe in der Spreizstange keinen nennenswerten Vorteil; die Hängematte wird unhandlich und das typische Problem bei traditionellen Hängematten, dass sich nämlich die Aufhängschnüre nach mehrmaligem Ein- und Auspacken zu einem undefinierbaren und unentwirrbaren Zopf verflechten, wird hierdurch nur unwesentlich verbessert. Dieser Zopf führt irgendwann dann auch zu dem Phänomen, dass die Hängematte schief hängt, also auf einer Längsseite höher als auf der anderen. Einseite Belastung, z.B. häufiger Gebrauch nur zum Sitzen, verstärkt dieses Phänomen.

Diese Hängematten eignen sich besonders gut für den dauerhaften Einsatz in einem Haus oder auf einer überdachten Terrasse. Auch wenn du mit einem Auto auf Tour bist, spricht nichts gegen ein solches Modell. Für eine reine Backpacker-Tour sind Stoffhängematten zu schwer und zu groß im Packmaß. Sie ziehen - vor allem morgens - Feuchtigkeit und werden dann noch schwerer. In diesem Zustand eingelagert kann es zu Schimmelbildung kommen.

Hier findest du ein paar Vorschläge für Stoffhängematten:

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Netzhängematte

Dies ist der ürsprünglichste Hängemattentyp. Die schönsten traditionellen, auch sehr farbenfrohen Modelle werden heutzutage hauptsächlich in Mexiko gefertigt. Diese ähneln vom Gewicht und Packmaß den Stoffhängematten und können ebenso wie diese verwendet werden. Es gibt allerdings auch leichte Modelle, die sich durchaus zum Campen eignen. Mir persönlich wären sie auf Dauer zu unbequem. Man spürt das Netz auch durch den Schlafsack und hat ohne Kissen keine gescheite Kopfauflage. Das typische Dilemma beim Hängematten-Camping, nämlich dass es auch von unten kalt wird, verstärkt sich natürlich bei diesen Modellen. Einen besonderen Vorteil gibt es: Netzhängematten werden sehr schnell wieder trocken, wenn sie mal nass geworden sind.

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Spezielle Hängematten

Hier möchte ich insbesondere auf die sogenannte Kombi-Hängematte eingehen. Es handelt sich um Modelle (üblicherweise aus Fallschirmstoff), bei denen ein Moskitonetz und ein Dach bereits integriert sind. Hierzu eine kleine Anekdote: auf einem Musikfestival in Deutschland hörte ich nachts unweit meiner eigenen Hängematte Hilfeschreie. Diese kamen von einem Freund, der in einer dieser besagten Hängematten - die damals recht neu auf dem Markt waren - hing. Allerdings kopfüber: die Hängematte war oben und mein Freund hing knapp über dem Boden in der Dachpartie und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Was war passiert? Er hatte sich im Schaf gedreht, war von der (viel zu schmalen) Hängematte ins Moskitonetz und gleich weiter ins (schlecht aufgehängte) Dach gerollt, wo er dann schlussendlich festhing. Gut, dass ihm das nicht allein im Dschungel passiert ist...

Dass ich selbst kein Freund dieser Modelle bin, muss ich wohl kaum extra erwähnen. Die vermeintlichen Vorteile, nämlich dass man bei dieser "All-in-one"-Hängematte viel Zeit beim Aufbau spart und auf den Mittransport einer sperrigen Plane verzichten kann, sind sehr relativ. Man muss ja das Dach trotzdem extra abspannen bzw. wieder entspannen. Dagegen ergeben sich für mich folgende wesentliche Nachteile:

  • Das Dach ist im Normalfall viel zu klein. Oft ist es auch zu dünn und aus schlechtem Material gefertigt und damit undicht! Für den Gebrauch als sog. "Dschungel-Hängematte" somit unbrauchbar! Wer mal in den Tropen unterwegs war, weiß, dass die dortigen Regengüsse nicht mit einem normalen deutschen Landregen vergleichbar sind. Es schüttet wie aus Eimern gegossen, da kommt der Regen dann nicht nur von oben, sondern auch von unten, und durchnässt dann nicht nur deinen Rucksack und deine Klamotten (die ja meist unter der Hängematte liegen), sondern auch die Hängematte selbst. Klar, das ein gemütliches Lagern so natürlich nicht möglich ist: man kann nicht kochen, man kann sich nicht umziehen und evtl. nasse Klamotten kann man auch nirgends hinhängen.
  • Der Moskitoschutz ist relativ: wenn mal ein nacktes Körperteil am Netz anliegt, stechen die Mücken da durch. Einige Mückenarten haben übrigens auch kein Problem damit, durch den dünnen Fallschirmstoff durchzustechen. Ein effektives Moskitonetz müsste also eigentlich die Hängematte mehr oder weniger umschließen. In einem anderen Kapitel komme ich nochmal auf diese Problematik zu sprechen.
  • Oft sind diese Hängematten zu schmal, damit umbequem und es passieren Sachen wie in meiner Anekdote.

Hier ein Modell der neuen Generation, das vielversprechend aussieht und die angesprochenen Nachteile minimieren dürfte:

outdoorer Trek FoRest: breite Liegefläche, zusätzlicher Stützbogen hält das Dach in Position, mit Zubehör*

Es scheint, dass diese Komplett-Hängematten inzwischen nur noch selten angeboten werden. Andere Modelle verzichten auf das Dach, verfügen aber über ein intergriertes Moskitonetz. Man kann diese Hängematte also sozusagen über seinem Kopf per Reißverschluss schließen. Diese Variante halte auch ich für durchaus interessant.

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